In den sozialen Medien kursiert gerade ein Sturm an Behauptungen bezüglich unseres Geldes. Vieles davon ist überzogen, manches schlicht falsch. Aber: Die Richtung stimmt. Europa bewegt sich in atemberaubendem Tempo in eine Ära, in der finanzielle Privatsphäre zur Ausnahme wird und staatliche Kontrolle zur Norm.
Wer die Freiheit liebt, sollte deshalb genau hinschauen, denn im Moment wird die Infrastruktur für eine orwellsche Realität geschaffen.
1. Der EU-Cash-Cap: Kein Bargeldverbot, aber ein Paradigmenwechsel
Zuerst die Fakten:
Die EU führt eine einheitliche Bargeldobergrenze von 10.000 Euro für geschäftliche Transaktionen ein. Staaten dürfen daruntergehen, manche tun es bereits. Privatpersonen untereinander sind dagegen nicht betroffen – noch nicht.
Der Besitz großer Summen bleibt legal. Doch wofür ist Bargeld da, wenn Du nicht mehr so nutzen darfst, wie Du willst?
Jede Bargeldgrenze ist eine politische Einladung, die Grenze weiter zu senken. Wenn 10.000 Euro „problematisch“ sind, warum nicht 5.000? Warum nicht 1.000? Warum nicht ganz abschaffen?
Das Narrativ ist bereits vorbereitet, wer größere Summen bar nutzt, ist verdächtig. In so einer Welt muss sich nicht mehr der Staat rechtfertigen, sondern der Bürger. Ein Muster, das wir immer öfter sehen.
Bargeld muss ohne Wenn und Aber erhalten bleiben. Bargeldobergrenzen sind eine Einschränkung persönlicher Freiheit und daher lehnen wir sie ab.
2. Der digitale Euro: Offiziell harmlos. Potenziell ein Werkzeug historischer Machtverschiebung.
Die EZB treibt die Einführung des digitalen Euro voran. Und sie beteuert, der digitale Euro werde nur eine Ergänzung zu Bargeld sein. Bargeld bliebe erhalten, der digitale Euro würde nicht zu Überwachungszwecken genutzt, sei nicht programmierbar und überhaupt sei alles ganz harmlos.
Doch mit dem digitalen Euro entsteht eine technische Architektur, die jede dieser Möglichkeiten eröffnet.
Der digitale Euro könnte theoretisch:
- zeitlich begrenzt ausgegeben werden („Gib es aus, bevor es verfällt“),
- zweckgebunden sein („Kein Kauf von X oder Y“),
- personalisiert besteuert und begrenzt werden („CO₂-angepasste Abgaben“),
- vollumfänglich nachverfolgbar sein.
Die EZB sagt, „wir wollen das nicht und das kommt so nicht“. Die Gegenfrage lautet: Und wenn es ein zukünftiger Gesetzgeber doch will? Und wenn das Versprechen genauso wenig wert ist wie die Versprechen im Maastrichter Vertrag?
Fakt ist: Wenn es für Politiker die Möglichkeit gibt, Macht auszunutzen, wird sie es tun. Technische Infrastruktur schafft politische Möglichkeiten. Und wer einmal die Kontrolle über alle Geldflüsse der Bürger besitzt, hat die effektivste Form der Macht, die eine moderne Regierung haben kann. Man muss nicht an ein dystopisches Europa glauben, um zu erkennen, dass ein zentralbankgesteuertes, vollständig digitales Zahlungsmittel der Traum jedes zukünftigen Interventionismus ist.
Deshalb lehnen wir den digitalen Euro strikt ab. Niemand braucht ihn. Nicht die Menschen, nicht die Unternehmen, nicht die Banken – nur die Politik und das sollte alle zu denken geben.
3. Krypto unter Druck
In den vergangenen zwei Jahren hat die EU die Regeln für Krypto-Assets deutlich verschärft. Mit MiCA entstand ein strenger Lizenz- und Aufsichtsrahmen für Dienstleister, während die neue Transfer-of-Funds-Regel alle Transaktionen einer umfassenden Travel-Rule unterwirft, inklusive lückenloser Absender- und Empfängerdaten, ganz ohne Schwellenwert.
Besonders Transfers zu unhosted Wallets geraten verstärkt unter Verdacht und müssen intensiv geprüft und dokumentiert werden. Ab 2026 kommen zusätzlich neue steuerliche Meldepflichten hinzu, die die Nachverfolgbarkeit weiter ausbauen. Kryptoplattformen werden dann verpflichtet, sämtliche Kundendaten ans Bundeszentralamt für Steuern zu melden – alle Transaktionen inklusive Name, Steuer-ID, Betrag und Zeitpunkt. Es wird aber kein Verbot von Selbstverwahrung oder P2P-Transaktionen geben. Was auch schwer zu verbieten wäre.
Trotzdem wird durch all diese Maßnahmen in die finanzielle Freiheit der Menschen eingegriffen und erneut alle Krypto-Nutzer unter Generalverdacht gestellt. Wieder einmal geht es um mehr Kontrolle durch den Staat und seine Institutionen. Und genau das zeigt, wie wichtig dezentrale Alternativen sind.
Wir setzen auf finanzielle Unabhängigkeit, darauf, dem System das Geld zu entziehen und den Spieß umzudrehen: Die Macht der Mächtigen zu begrenzen. Und immer daran denken: „Not your keys, not your coins“
4. AMLA – Europas neue Superbehörde
Mit der AMLA (Anti-Geldwäschebehörde) entstand in Frankfurt eine EU-Behörde, die das tut, was bisher nationale Behörden getan haben: Kontrolle, Überwachung, Datensammlung, Sanktionen. Klingt technisch. Ist aber ein gewaltiger Schritt – eine supranationale Finanzaufsicht als weiteres Machtinstrument. Dabei ist icht mehr tatsächliches Fehlverhalten ausschlaggebend, sondern bestimmte Merkmale. Internationale Vermögensstrukturen, komplexe Holdings, mehrere Staatsbürgerschaften oder starke Mobilität – diese Faktoren reichen aus, um als „Risikoprofil“ zu gelten, selbst wenn keinerlei Unregelmäßigkeiten vorliegen.
Hier verschieben sich die Grenze und das muss uns alle beunruhigen.
5. Das Gesamtbild: Ein hochgefährlicher Trend
Alle diese Elemente zeigen einen hochgefährlichen Trend, den wir sehr ernst nehmen müssen. Staaten werden immer übergriffiger, Bürger werden immer öfter unter Generalverdacht gestellt. Unsere Freiheit wird nicht mehr als rechtlich gesichertes Grundprinzip verstanden. Im Gegenteil, die EU schafft im Moment technologische Grundlagen, um unsere finanzielle Freiheit zu beenden. Nicht auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt, Gesetz für Gesetz, Verordnung für Verordnung. Unsere Freiheit stirbt leise und dagegen wehren wir uns – lautstark!


